too many thoughts


Heute ist es besonders schwül. Ich strecke mich. Schon der kleinste Wind ist merkbar und gibt Abkühlung, wenn auch nur für ein paar Sekunden. Selbst im Schatten merke ich die Sonnenstrahlen auf meiner Haut. Es bitzelt. Ich lasse den Blick schweifen. Die Sonnenanbeter liegen bereits seit Stunden ungeschützt in der Sonne. Unwillkürlich sehe ich auf meine Brust hinab. Die Stimme der Hautärztin hallt noch in meinen Ohren. Es sind Wörter wie „auffällig“ oder „besorgniserregend“. Dann noch „Hautkrebs“. Demnächst trage ich an dieser Stelle eine Narbe. Und muss das tun, was ich am wenigsten kann: Geduld üben. Geduld auf den Befund. Vom Pathologen. Die Ärztin sagte das so routiniert als hätten wir über Brötchen gesprochen.

Im Hintergrund ertönt der Animateur, der lauthals auf die Wassergymnastik hinweist, die gleich stattfinden soll. Eine gute Idee. Urlaub regt zum Nachdenken an und in diesem Fall sind es keine guten Gedanken. Ich klappe das Buch zu, welches seit Minuten ungeachtet auf meinen Beinen gelegen hat. Danach flüchte ich vor meinen Gedanken. Den Blick nach vorne gerichtet und nicht auf meine Brust.
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