Fake-Shop Interview

[Werbung] Seid ihr schon einmal auf einen Fake-Shop reingefallen? Durch Vorkasse bezahlt man, aber erhält nie die Ware. Das Geld zurück zu holen ist fast unmöglich. Der Ärger ist groß und oft macht man sich mit Warnsignalen erst im Nachhinein vertraut. Ich hatte die Gelegenheit mit einem Mitarbeiter von Fake-Shops ein kleines Interview zu führen. Der Shop ist mittlerweile wieder offline, aber sicherlich wurde schon ein neuer eröffnet.


Wie viele Fake-Shops besitzt ihr? Auf die Schnelle habe ich drei mit demselben Impressum gefunden.

Das ist schwer zu beantworten. Geht man von der gesamten Gruppe aus, laufen immer 4-5 Shops und dazu sind 15-20 bereits fertig und ersetzen andere. 

Wie viele Personen stecken hinter den Fake-Shops?

Wenn man Konten, Läufer, Ersteller, Mailer, Phisher, Support und Kontakt einrechnet, dürften es so an die 30 Leute sein. Das betrifft aber nur uns, viele ziehen sowas kleiner auf, dann gibt es nur den Ersteller und den Empfänger oder teilweise nur den Empfänger. Das ist wirklich eine Frage von der Erfahrung und Professionalität.

Wie ist das Geschäftsmodell? Erhalten die Kunden keine Ware oder Attrappen?
Kunden erhalten keine Ware. Je nach Situation werden sie vielleicht per Email ein paar Tage hingehalten, aber selbst das kommt bei uns sehr selten vor, da sich die Investition der Zeit nicht lohnt. Wozu auch? Wenn die Kunden anfangen Angst zu bekommen, googlen sie uns, aber dann ist es meistens schon zu spät. 
 
Wir haben jedoch auch Regeln: Es dürfen niemals Kinder betrogen werden, ebenso dürfen keine Babysachen angeboten werden. 
 
Was passiert mit Beschwerde-Mails? Werden diese überhaupt gelesen?
 
Kommt drauf an. Wenn man möchte, dass der BD (Bankdrop) länger lebt, antwortet man natürlich. In der Regel kann man sagen, dass ein guter Kundensupport eine 20-30% höhere Quote macht am Ende.
 
Wie lange bleibt ein Shop offen bis er geschlossen bleibt und ein Neuer eröffnet wird?
 
Der Shop bleibt solange online, wie er bei Google online ist. Manchmal sperren sie ihn nach 2 Stunden, manchmal erst nach 4 Wochen. Wenn er bei Google gesperrt wird, ist er für die letzten Überweisungen noch 12-48h online.
  
Passt ihr das Angebot immer den aktuellen Trends an?
 
Teilweise. Glücklicherweise muss man dies dank Google nicht sehr häufig machen. Am Ende gibt man Google eine Datenbank mit 100 000 Artikeln und Google sucht sich selbst die besten Artikel raus. In Zukunft werden wir aber tatsächlich anders agieren MÜSSEN, da es ein paar Änderungen gab. Daher wird es wohl weniger Fake-Shops auf dem Markt geben - aber nur eine bestimmte Zeit über.
  
Habt ihr keine Angst vor Konsequenzen?
 
Mehr als Angst. Eine ständige Paranoia. Aber seien wir realistisch, wir machen das seit dem Beginn der Online-Geschäfte. Natürlich trifft es manchmal jemanden, aber dann war er dumm. Letztens kam ein großer Bericht, dass die Betreiber der Fake-Gold-Seiten gefunden wurde mit allen Komplizen. 1 1/2 Wochen später kommen plötzlich die ganzen Seiten wieder online.
 
Wir haben eher persönliche Dinge im Kopf: Manche lachen, manche fühlen sich schlecht, andere denken sich einfach nur, dass es einen Kreislauf gibt.
 
Welche Konsequenzen habt ihr bereits erfahren?
 
Eigentlich keine. Wir sind auf jeden Fall misstrauisch geworden und fliegen nur noch alleine. Und wenn wir 1st Class fliegen, achten wir auf die Nachbarn. Nein im Ernst, bisher gibt es - außer Paranoia - nichts zu sagen.
  
Wie viel Umsatz / wie viele Bestellungen macht ihr mit eurem erfolgreichsten Shop?
 
Naja laut Auktionshilfe macht jeder Shop und ich zitiere: "[...] nur Kleingeld, damit sie sich die Drogen leisten können]'' In Wirklichkeit kann man mit ungefähr 90.000-150.000€ Umsatz pro Tag rechnen. Abzüglich Stornos bleiben so 60.000-80.000€. Jetzt hat man einen normalen Wert. Davon gehen ca. 25-35% auf das Konto ein. Ganz grob gesagt, macht ein Shop pro Woche so 450.000 - 550.000€ Umsatz, davon kommen so ca. 70.000 - 90.000€ auf den Konten an, wenn es gut läuft.
 
Ich hatte noch einige Fragen mehr gestellt, diese waren aber doch zu persönlich oder hätten zu viel über das Geschäftsmodell Preis gegeben. Um es in aller Deutlichkeit zu sagen: Ich bin definitiv gegen diese Fake-Shops. Dieses Interview soll euch misstrauischer machen.
 
 
Wie erkenne ich Fake-Shops?
  • Bietet meist nur Vorkasse an
  • Unbekannter Shop
  • Sehr günstige Preise / unrealistische Preise
  • Impressum fehlt / Impressum ist im Ausland
  • Mehrere Shops haben dasselbe Impressum

Gebt den Shop-Namen oder Namen im Impressum bei einer Suchmaschine ein. Zusammen mit Stichworten wie „Betrug“ oder „Keine Ware“ findet man am besten die passenden Suchergebnisse.
 
Die meisten „normalen“ Shops haben social Media Seiten und dort kann man Erstellungsdatum und Fans / Kommentare erkennen.
 
Solltet ihr wirklich in einem unbekannten Online-Shop bestellen wollen, dann macht das Sicherheitshalber auf Rechnung.
 
 
 
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